Der Pleurotus ostreatus gilt als einfach zu züchten und verspricht hohe Erträge bei vergleichsweise wenig Arbeitsaufwand. Baumstämme werden mit Impfdübeln oder Pilzbrut beimpft und eignen sich zur Zucht genauso wie Schüttsubstrate aus Holz oder Stroh. Wir empfehlen die Zucht des Austernseitlings mit Strohpellets in wiederverwendbaren Kultursystemen wie Eimer, Dosen oder Gläser.
Braunkappen wachsen hervorragend auf Stroh oder zerkleinerten Laubholzresten. Die Substrate werden mit Pilzbrut beimpft. Da der Pilz Bodenkontakt während des Wachstums und zum Ausbilden von Fruchtkörpern benötigt, gelingt die Braunkappen-Zucht am besten als Pilzbeet im eigenen Pilzgarten. Geerntet werden die Fruchtkörper mit einem Hutdurchmesser von bis zu 25 cm im Sommer-Herbst.
Der Agaricus bitorquis ist auch bekannt als Stadt-Chamopignon und wird gelegentlich an Weg- und Straßenrändern gefunden. Genau wie der Kulturchampignon (Agaricus bisporus) benötigt der A. bitorquis ein ganz spezielles Kompostsubstrat, das zuvor aufgeschlossen wurde und in der Regel einen Fermentationsprozess durchlaufen hat. Substrate werden anschließend mit Pilzbrut beimpft und mit spezieller Pilzzucht-Abdeckerde versehen (Cacing layer).
Enokis' werden auch Winterpilze genannt. Die Fruchtkörper wachsen sogar bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Enoki-Zucht gelingt auf sterilem Holzsubstrat und auf reinem Getreidesubstrat.
Sehr gesund und lecker - das sind die wichtigsten Eigenschaften des Affenkopf-Pilzes, wie er aufgrund seines Aussehens hierzulande auch gerne genannt wird. Der Pilz wächst äußerst rasant und gut auf Holzsubstraten wie Buchenholzchips/Sägemehl. Der Ertrag kann leicht gesteigert werden durch Zugabe von Weizenkleie.
Mit Impfdübeln oder Pilzbrut beimpfte Baumstämme von Laubbäumen liefern ebenfalls schnelle Erfolge und gute Erträge.
Besonders lecker im Geschmack und bekannt für seinen äußerst fleischigen Stiel ist der Kräuterseitling. Allerdings ist die Zucht deutlich schwieriger als die seines nahe Verwandten dem Austernseitling. Oftmals gelingt die Zucht nur steril oder unter Verwendung von rauen Mengen an Pilzbrut zum Beimpfen der Kultursubstrate. Kräuterseitlinge wachsen hervorragend auf Holz, Stroh oder am besten gleich einer Mischung aus Holzchips und Stroh.
Ein wahrer Blickfang sind die Fruchtkörper des Limonenseitling oder gelegentlich auch Zitronengelber Seitling genannt. Die Zucht des schmackhaften Speisepilzes gelingt leicht auf Stroh und/oder Holzsubstraten mit Impfdübeln oder Pilzbrut.
Der Lungenseitling mag es gerne warm und wird daher auch Sommerausternpilz genannt. Er fruchtet bevorzugt an Sommertagen mit leicht reduzierter Temperatur und erhöhter Luftfeuchtigkeit. Sein Mycel wächst äußerst schnell auf Holz- und Strohsubstrat. Auch die unsterile Zucht auf Strohpellets ist denkbar einfach und gerade für Pilzzucht-Einsteiger empfehlenswert. Baumstämme von Laubbäumen können einfach mit Impfdübeln oder Pilzbrut inokuliert werden.
Ein hervorragender Speisepilz der gelegentlich in Fichtenwäldern oder an Wegrändern gefunden werden kann. Kultivieren lassen sich Morcheln im eigenen Garten nur sehr schwer, aber es ist nicht unmöglich. Wird Pilzbrut an einem geeigneten Platz im Garten vergraben, können dort durchaus im darauf folgenden Jahr leckere Fruchtkörper geerntet werden. Um die Chance auf "Pilze" im eigenen Garten zu erhöhen, werden die Stellen anschließend mit Rindenmulch abgedeckt. Geerntet wird dann im Frühling von April-Mai.
Biolumineszenz lässt die Fruchtkörper des Panellus stipticus bei Dunkelheit in neuem Licht erstrahlen. "Leuchtpilze" dieser Gattung sind zwar nicht essbar, sorgen aber Beispielsweise in einem Terrarium oder an einem Baumstamm im eigenen Garten für einen Blickfang. Mit Pilzbrut oder Impfdübeln lassen sich einfach Getreide-, Holzsubstrate oder Baumstämme von Laubbäumen beimpfen.
Vorsicht: Dieser Pilz ist nicht essbar !
Der Pioppino, auch häufig Samthäubchen genannt, gehört zur Familie der Träuschlingsverwandten (Strophariaceae) und zur Ordnung der Champignonartigen (Agaricales). Er ist ein vorzüglicher Speisepilz mit einem leicht pfeffrig-nussigen Geschmack. Besonders italienische und französische Gourmetköche wissen sein extravagantes Aroma schon seit vielen Jahren zu schätzen.
Der Reisi ist in erster Linie ein Heilpilz und wird überwiegend in China und Japan kultiviert, wo er auch Ling Zhi genannt wird, was so viel heißt wie "Pilz der Unsterblichkeit". Er ist zwar essbar, aber sein hartes, bitter schmeckendes Fleisch machen ihn nicht gerade zu einem Leckerbissen. Doch seine Heilwirkungen sind Atemberaubend und daher findet der Reishi seit vielen Jahren in der traditionellen chinesischen Medizin Anwendung.
Rosenseitlinge wachsen als Saprophyten an abgestorbenen Baumstämmen verschiedener Laubbaumarten. Wie die meisten Pleurotus Arten ist auch der Rosenseitling einfach zu züchten und gerade für Pilzzucht-Einsteiger eine gute Wahl. Baumstämme können einfach mit Impfdübeln oder Pilzbrut beimpft werden und eignen sich zur Zucht genauso wie andere Holz- oder Strohsubstrate. Auch die unsterile Zucht auf Strohpellets stellt eine einfache Methode zur Kultivierung dar.
Schopftintlinge zählen zu den coprophilen Pilzarten. Das bedeutet, sie wachsen bevorzugt auf tierischen Exkrementen. Pferdemist oder auch Kuhdung sind z.B. eine hervorragende Grundlagen für Zucht-Substrate. Vermischt mit Sägemehl oder Holzchips können Beete im Garten angelegt werden oder sterile Substrate in Mikrofilterbeuteln hergestellt werden.
Der Schwefelporling ist ein parasitärer Pilz und befällt diverse Laubbaumarten wie die Eiche, Rubinie oder Weide. Seine Fruchtkörper sind essbar. Besonders junge, saftige Exemplare schmecken nach gegartem Hühnchen. Daher trägt dieser Pilz auch den Namen "Chicken of the Woods".
Vorsicht: Im rohen Zustand gilt der Schwefelporling als giftig !
Der Shiitake (Lentinula edodes) ist ein holzbewohnender Pilz und findet immer größere Beliebtheit als Speise- und auch als Heilpilz. In Japan und China wird seine positive Wirkung auf das Immunsystem bereits seit mehreren hundert Jahren sehr geschätzt. Mit einem Hutdurchmesser von 5-12 cm und seinen weiß-zartgelben Lamellen unterscheidet er sich nur geringfügig von dem allgemein bekannten Champignon. Doch bezüglich seiner Wirkung als Heilpilz und seinem hervorragendem Geschmack als Speisepilz, bleibt der Shiitake ein Unikat.
Der Ulmenseitling (Hypsizygus ulmarius) gehört zur Gruppe der Weißfäulepilze. Das heißt, er gedeiht prächtig auf den verschiedensten Hölzern und zersetzt das darin enthaltene Lignin. Unverkennbar ist seine weiße, muschelartige Erscheinungsform. Ähnlich wie beim Austernseitling gelingt die Zucht einfach auf Strohpellets oder Baumstämmen.